Series | Frankfurter Beiträge zur Naturkunde |
Authors | Andrei Stojanov, Nikolay Tzankov & Borislav Naumov |
ISBN | 9783899734645 |
Publisher | Edition Chimaira |
Language | German |
Pages | 582 |
Format | Hardcover |
Images | Colour images |
Year published | 2011 |
Bulgarien ist mit einer Fläche von rund 111 000 Quadratkilometern ein kleines europäisches Land. Die Schwarzmeerküste, weite Ebenen mit steppenartiger Vegetation, ausgeprägte, oft wärmebegünstigte Waldgebiete, Sumpflandschaften, imposante Felsformationen sowie Hochgebirge wie Pirin und Rila sind Ausdruck einer großen landschaftlichen Vielfalt und Schönheit. Hinzu kommen interessante, naturnahe Flusslandschaften, die u. a. auch Einwanderungspforten weiter südlich verbreiteter Pflanzen- und Tierarten darstellen. Zusammen mit der geografischen Lage und den klimatischen Verhältnissen konnte sich in diesem Balkanland auch eine bemerkenswerte Herpetofauna entwickeln, die heute 19 Amphibien-, 34 Reptilien- und 4 Schildkrötenarten umfasst.
So ist es nicht verwunderlich, dass die herpetofaunistische Erforschung Bulgariens bereits relativ früh begann. Im Jahr 1892 steuerte Hristovich die ersten Arbeiten zur Kenntnis der bulgarischen Herpetofauna bei und Kovatschev, der eigentliche Begünder der bulgarischen Herpetologie, legte im Jahr 1912 die erste checklist vor. Namen wie Otto von Cyren, Lorenz Müller, Franz Werner und Willy Wolterstorff zeugen auch vom frühen 'europäischen Interesse', das kleine Balkanland herpetologisch zu erforschen.
Es dauerte allerdings bis heute, ehe ein Werk vorgelegt wurde, das uns in umfassender Weise mit den Naturräumen Bulgariens und seiner Herpetofauna bekannt macht. Die sicher unbestritten wertvollsten Teile des Bandes von Andrei Stojanov, Nikolay Tzankov und Borislav Naumov sind deshalb auch die übersichtliche Darstellung der naturräumlichen Gegebenheiten des Landes, die detaillierten Verbreitungskarten und die konkreten Angaben zur Vertikalverbreitung der dort siedelnden Amphibien, Reptilien und Schildkröten.
Die Autoren machen weiterhin deutlich, dass dem Schutz ihrer heimatlichen Herpetofauna durch den bulgarischen Staat weit mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, als dies bisher erfolgte. Dazu zählt vor allem auch die Etablierung langfristiger Forschungsprogramme, deren Ergebnisse die unverzichtbare Grundlage für den sinnvollen Arten- und Lebensraumschutz sind.